Trekking, Puenting, Camping und Meerschweinchen
Curahuasi ist ein noch unberührter Flecken Erde in Peru. Und das, obwohl es nur 127 KM von Cusco entfernt ist und noch dazu sehr viel zu bieten hat.
Wir buchten von Nasca den Nachtbus in Richtung Cusco. Um allerdings nach Curahuasi zu kommen musste die Busgesellschaft drei Mal telefonieren um uns dort abzusetzen zu dürfen. Ein Zwischenstopp geht nämlich nicht ohne Genehmigung. Doch dann hatten wir grünes Licht. Wir wären auch anders nach Curahuasi gekommen, das wäre aber etwas Zeit- und nervenaufwändiger geworden.
Angekommen in dem kleinen Ort machten wir uns direkt auf den Weg zum Casa Lena (Oye Lena = Loquitas EN Acción). Ein belgisch-peruanisches Kindergarten Projekt mit Volontär- und Übernachtungsmöglichkeit für Reisende. Hier wollten wir ein paar Tage entspannen. Auf 2.600 Meter und mit einem gigantischen Blick ins Tal bauten wir unser kleines orangenes Zelt auf, besuchten den Markt und deckten uns mit vielen frischen Früchten ein. Stefanie und Gilder sind super herzliche Gastgeber und taten alles damit wir uns pudelwohl fühlen. Auch das die Schweine und Hühner neben an schliefen, machte den Aufenthalt irgendwie amüsant.
Das es natürlich, wie jedes Mal, wenn wir Campen gehen nachts geregnet hat, müssen wir an dieser Stelle wohl nicht erwähnen!
Denise half, soweit es ihre Fähigkeiten zuließen, zwei Nachmittage mit den 3 bis 6 jährigen Kindern. Eine solche Herzlichkeit und Dankbarkeit bekommt man selten erwidert. Es sind die ärmsten Kinder der Gegend und sie genießen die Unbeschwertheit für wenige Stunden. Wie putzt man Zähne, welche Berufe gibt es, spielen, basteln, gesunde Ernährung stehen im Vordergrund. Ein wirklich tolles Projekt.
Mehr unter: http://oyelenaperu.com/
Ansprechpartner: Stefanie
Ein Hauch von Heimat
Neben einem dt. Krankenhaus und einer dt. Schule gibt es fantastische Wandertouren. Selbst Stefanie und Gilder entdecken nach über 5 Jahren immer noch neue und unberührte Ecken in Ihrer Heimat. Wir machten uns nach dem Frühstück mit selbstgebackenem Brot auf den Weg zum San Cristobal. Viele Treppen wollten von uns bewältigt werden. Kreuze zeichneten den Weg. Endlich oben angekommen, konnten wir eine tolle Sicht in den Canyon, und zur anderen Seite auf Curahuasi genießen. Zu unserer Überraschung eröffnete sich uns ein super Campingplatz hoch oben auf dem Berg. Der Rückweg führte über riesige Steinformationen und durchs obere, und deutlich ärmere Curahuasi.
Am Abend kochten wir gemeinsam mit Stefanie, dem Rest der Familie und den Volunteers. Lomo Saltado. Das ist das Nationalgericht in Peru. Nicht unbedingt mein lieblingsgericht, da es aus unwahrscheinlich vielen Zwiebeln und Paprika besteht. Philipp hat es geschmeckt.
Wir haben‘s getan: Puenting in Curahuasi
In Banos trauten wir uns nicht. Als wir uns endlich trauten war die Brücke geschlossen. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Gilder machte über 10 Jahren Outdoor-Touren, und wir fühlten uns sicher mit ihm an unserer Seite. Mit dem Pick-up fuhren wir zur Brücke am Apurimac River, bauten gemeinsam die Konstruktion an und dann sprangen wir in die Tiefe. Ca. 20 Meter ging es hinab. Ein unglaubliches Gefühl. Am liebsten wären wir gleich noch einmal gesprungen.
Danach ging es noch nach Cconoc um Gilder‘s Familie zu besuchen. Wir tauchten ein in das Familienleben einer peruanischen Großfamilie und waren für diesen Tag nicht nur einfach Touristen. Bei Forelle und Reis und einem selbstgemachten Erdbeereis beobachteten wir das bunte Treiben in den heißen Quellen. Hauptsächlich Kinder, mit Schwimmflügeln, die immer wieder ins Wasser sprangen und sich an diesem schönen sonnigen Tag vergnügten.
Zurück in Curahuasi fragten wir Stefanie ob das Cuy (Meerschweinchen) im Dorf gut ist. Und Sie machte für uns eine Reservierung bei Frau Suledka.
Pünktlich um 19 Uhr standen wir vor dem Restaurant. Es war stockfinster und keiner hörte unser Rufen. Wir klopften vorsichtig an die Tür und es öffnete eine Frau mit etwas verschlafenen Augen. Sie hatte unsere Reservation bei zu viel erzählen mit der Nachbarin vergessen. Schnell machte sie sich fertig und bat uns in den Garten um Platz zu nehmen. Und dann verschwand sie auch schon in der Küche. Da es schon dunkel und etwas kühler draußen wurde, lud Sie uns in ihre Küche ein. Allerdings machten wir zuerst ein Abstecher in den Stall. Mehr als 1.000 Meerschweinchen quickten und flitzten um die Wette.
Ein Highlight für uns war dann tatsächlich, dass wir den gesamten Zubereitungsprozess mit verfolgen dürften. Salz, Zitrone und Knobloch kamen auf das bereits ausgenommene Meerscheinchen. Ei, Mehl umwickelte es wie ein Wiener Schnitzel. Und dann ab ins heiße Öl. Neben an quickte es immer noch. Wir hörten es deutlich, da es keine Fensterscheibe zum Stall gab. Irgendwie witzig und kurios zur gleichen Zeit, wenn man bedenkt, dass wir hier auch gleich essen sollten.
Als es dann vor uns auf dem Teller lag und uns mit seinen kleinen Zähnchen ansah, war uns kurz komisch. Bei uns ist das Meerschweinchen doch nur ein Haustier. Aber es hat geschmeckt, wenn auch wenig Fleisch dran war. Nach dem Essen saßen wir noch eine ganze Weile mit Suledka in der Küche und haben über Bildung, Politik und das Leben in Peru geredete. Ein gelungener Abend in vertrauter Umgebung.
Drei Nächte Camping. Viele lachende Kinderaugen. Die liebevolle Umsorgung mit tollem Frühstück machen uns den Abschied schwer. Dennoch reisen wir im Minivan nach Cusco (15 Soles).
Reiseinfos Peru:
- Abancay nach Curahuasi ca. 10 – 15 Soles im Collectivo
- Dauer: 1 Stunde
Wow! Ich bin gerade hier als Voluneer in oye lena! War schön euren Bericht zu lesen, über einen ort den ich grad selbst erkunde!! Sehr schön! 🙂 verena preining
Danke, liebe Verena. Es freut uns sehr, dass es Dir bei Stefanie und dem Team gefällt. Sag ihr liebe Grüße von uns. Es hat sich sicher vieles verändert in der Zwischenzeit. Lass Dir das Puenting nicht entgehen. Es war ein riesen Spaß 🙂 VG Denise und Philipp