Nach einem viel zu kurzen Zwischenstopp in der Hauptstadt Vientiane und dem Ablaufen einiger Highlights in nur einem Nachmittag – den tollen Buddahpark und eine Brauereibesichtigung bei Lao Beer inkl. Freibier haben wir zum Beispiel nicht geschafft – ging es am nächsten Morgen, viel zu früh, in  Richtung Flughafen. Da standen wir morgens um 5 Uhr vor unserem Hotel und kein Taxi, geschweige denn Mensch weit und breit. Selbst die Hunde waren noch am schlafen. Im  Kopf hatten wir uns schon auf einen morgendlichen 4 KM Marsch eingestellt, aber zu unserem Glück stand eine Straße weiter ein einsames TukTuk und schien nur auf uns zu warten.

In Pakse angekommen ging es, wie so oft, auf Unterkunftssuche. Das gehört definitiv nicht zu unseren Lieblingsbeschäftigungen, aber was muss das muss. Erste Unterkunft: voll. Zweite Unterkunft: zu teuer. Dritte Unterkunft: schlechte Bewertungen. Nach einer kurzen Pause in einem Cafe konnte die Suche weitergehen. Wir kamen mit einem dt. Pärchen ins Gespräch und fragten sie wo Sie untergebracht sind. Kaffee ausgetrunken, gemeinsam losgelaufen und eingecheckt. Das war geschafft! Pakse hat nicht so viel zu bieten aber dafür das Umland und diente uns als guter Ausgangspunkt für die kommenden Tage.

Am 08.01.2013 starteten wir von Pakse unseren zweitägigen Roller-Trip. Dieses Mal ging es mit einer Honda Wave, das Standard-Rollermodell in Asien, auf die Piste. Zur Orientierung hatten wir noch eine Karte bekommen, oder besser zu identifizieren als schwarz-weiß Kopie in A4, in der wie so oft die Straßen per Hand aufgemalt waren. Die kleine Bolaven Plateau Tour ist ca. 200 KM lang und in zwei Tagen sehr gut zu meistern. Das Bolaven Plateau ist übrigens eine Hochebene, die für den Anbau von Arabica und Robusta Kaffee, und auch Tee bekannt ist. Bolaven bedeutet übersetzt auch fruchtbares Land. Auf der Strecke befinden sich einige wirklich schöne Wasserfälle – welche wir uns natürlich alle angesehen haben. Dieses Mal mit der Hoffnung das mehr Wasser runterfließt.

Der erste Wasserfall, Tad Fane, ist ein 120 Meter hoher Twin Wasserfall (5000 Kip Eintritt). Der höchste des Landes. Von der Aussichtsplattform hat man einen guten Blick auf die Wasserfälle – dennoch haben wir versucht etwas weiter runter zu steigen, aber irgendwann war der Pfad leider nach 300 Metern nicht mehr begehbar. Der Wasserfall liegt an KM 38 und ist über ein kleines Resort zugänglich.

Tad Fane
Tad Fane

Der zweite Wasserfall, Tad Yuang (10.000 Kip Eintritt), welche nur 2 KM weiter östlich liegt, hatte dann endlich richtig viel Wasser und man konnte im Becken schwimmen. Das ganze sah sehr erfrischend aus. Umso näher wir dem herabstürzenden Wasser kamen, desto nasser wurden wir. Eine Abkühlung war also nicht mehr nötig.

Tad Yuang
Tad Yuang

Weiter ging unsere  Reise über die Stadt Paksong. Die Straßen waren überraschend gut und somit konnte sich unser Po entspannt dem Tagesziel Tad Lo nähern. Verhungern kann man übrigens auch nicht, am Straßenrand verkaufen in jedem Ort die Frauen ihr Obst an Vorbeifahrende. Im ersten Ort gab es Bananen, im nächsten Ananas und dann ein Ort mit vielen großen und saftigen Wassermelonen. Nach ca. 100 KM haben wir das Dorf Tad Lo erreicht. Es ist doch etwas abseits des Touristenpfades, und soweit wir in Erfahrung bringen konnten, fährt auch nur ein lokaler Bus dorthin. Daher sollte man sich, solange es noch recht ruhig ist auf den Weg machen und die tolle Gegend erkunden. Die Regierung hat wohl leider andere Pläne für die Zukunft, so dass die Ruhe bald vorbei sein könnte. Es gibt eine Handvoll Guesthäuser/Homestays und zwei gigantische Wasserfälle, die eigentliche touristische Attraktion in dem abgelegenen Dorf. Aber es gibt noch mehr zu erkunden. Nach einem kleinen Spaziergang durch den Wald haben wir das ruhige und wirklich schöne Stelzendorf erreicht. Viele Kinder rannten nackig und zwischen Hühnern und Schweinen über den Dorfplatz. Alle begrüßten uns mit einem freudigen „Sabaidee“ und wir fühlten uns direkt wohl.

Wir haben die Nacht in einem Guesthouse direkt am Wasserfall verbracht. Für nur 60.000 Kip hatten wir eine kleine und einfache Bambushütte mit Moskitonetz. Zum Schlafen hat es vollkommen gereicht. Lustiger weise haben wir später im Hotel die zwei Deutschen, Christoph und Evelin, die wir am Tag zuvor in Pakse kennengelernt hatten, wiedergetroffen und noch zusammen gegessen.  Evelin und Christoph reisen seit einigen Monaten im Liegerad durch die Welt. Sie sind in Deutschland bei Minus-Graden gestartet und bis Istanbul gefahren, danach ging es weiter nach Nepal. Wirklich spannend.

Am nächsten Morgen ging es, natürlich nicht ohne Frühstück, zur Abwechselung gab es Palatschinken bei Som und ihrem Mann Mr. Em, welche zufällig gute Freunde von dem Guesthouse auf Don Det sind, langsam aber sicher wieder Richtung Pakse. Allerdings konnten wir nicht zurück ohne einen Stopp in der Kaffeeplantage einzulegen. Ca. 20 Km hinter Tad Lo befindet sich die Plantage von Mr. Vieng. Nach einer Tasse Kaffee und einem netten Gespräch wurden wir von ihm zum Mittagessen mit seiner kleinen Familie eingeladen. Es gab Sticky Rice und einen scharfen Salat. In Laos gilt immer – erstmal langsam. Danach haben wir uns durch die Plantage führen lassen und uns über die Herstellung aufklären lassen.

Was haben wir gelernt? Im Bolaven Plateau werden drei Sorten angebaut:

  • Arabica – Ernte: April bis Oktober – schmeckt lt. Philipp am besten
  • Robusta – Ernte: Januar und Februar
  • Liberica– Ernte: November bis Dezember – eher unbedeutend aber trotzdem verfügbar

Kaffee muss nach der Ernte dann ca. 20 Tage getrocknet werden bevor er dann ca. 30 Min geröstet wird. Kaffeebohnen sind übrigens voll süß – wir durften mal probieren.

Wir fanden die Führung sehr interessant, und Philipp hat im Anschluss gleich noch einen Kaffee getrunken. Fakt ist, wer guten Kaffee möchte muss auch mehr zahlen. Mr. Vieng legt großen Wert auf Organic Coffee. Andere setzen chemische Mittel ein und können Kaffee dann auch in Masse produzieren und günstiger verkaufen.

Tipp: Mr. Vieng bietet auch eine kleine, aber feine Unterkunft für Touristen in seinem Haus an. So ein Homestay ist sicherlich eine tolle Erfahrung, wenn man Land und Leute intensiv kennenlernen möchte.

Nachdem wir mehr als die hälfte des Tages auf der Plantage vertrödelt hatten, mussten wir weiter. Langsam aber sicher wurde es dunkel und noch ca. 50 KM trennten uns von Pakse. Unsere Fahrt wurde durch den Ausblick in eine wirklich tolle Landschaft belohnt und dank der Tatsache, dass es fast nur geradeaus ging, konnte man sich auch nicht wirklich verfahren.

Gut und sicher in Pakse angekommen haben wir noch den Roller abgegeben und uns an der Uferpromenade im Zinjung Restaurant ein leckeres Abendessen gegönnt. Morgen reisen wir mit dem Bus nach Don Dent, eine von 4000 Inseln im Süden von Laos. Auch wir brauchen mal Urlaub.

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5 Comments

  1. Danke für den tollen Bericht! Ich hatte damals die Tour mit dem Roller von Pakse nach Tat Lo gemacht, die Kaffeeplantagen aber leider ausfallen lassen. Unfinished business, sozusagen. Nächstes Mal mache ich dann aber den Homestay direkt auf der Plantage mit. Tat Lo war “ganz okay”. Also klarer Sieg für Mr Vieng!

    1. Danke, Chris. Wir hoffen, dass Du beim nächsten Mal die Zeit hast.Wenn du noch einen guten Tipp hast für die Gegend freuen wir uns sehr über Feedback. Liebe Grüße Denise und Philipp

  2. Hi bezüglich des loops ab Pakse, was habt ihr dafür gezahlt? Freue mich über eine Antwort, die Tour klingt super 🙂 grüße Jenny

    1. Liebe Jenny, vielen Dank für Deine Anfrage und bitte entschuldige die verzögerte Rückmeldung. Der Trip ist wirklich toll und nicht teuer. Wir empfehlen Dir einen Roller zu mieten. Die kosten liegen bei ca. 5-8 Euro/Tag. Dann kann deine persönliche Rundreise auch schon los gehen. Unterkünfte gibt es am Wasserfall und dort übernachtet man ab 8 Euro die Nacht. Wir haben die Unterkunft vor Ort gefunden und direkt gemietet. Hab viel Spaß und gib uns gerne ein Update nach Deiner Reise 🙂
      Viele Grüße
      Denise und Philipp

  3. Ihr zwei, nun müssen wir uns ja langsam von euren Erlebnissen aus S.E.A. verabschieden, dafür kommt die Vorfreude auf Australien! Mein Favorit bei den Bilder war ganz klar ‘Kind im (Fahrrad-) Korb’. Von den Berichten alle ‘sportlichen’ Abschnitte und Essen ;o)
    Wenn es über Bangkog für euch weitergeht dann geht nicht unbedingt da hin wo viel los ist und auch die Tagesschau die Bilder zeigt. Na, ihr macht das schon. Einen schmerzfreien Abschied und eine gute Weiterreise euch beiden!

    Matze & Anita

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