Genug der vielen Obstplantagen und grünem Regenwald mit tollen Sandstränden. In einem Tagesritt fuhren wir von der Westküste in Richtung Malborough Sounds um die letzten zwei Tage in den in den schönen Fjorden zu verbringen. Nach einer langen Campgroundsuche, es war mittlerweile schon dunkel, haben wir dann doch noch einen Platz gefunden. Wer Schilder lesen kann ist auf jeden Fall klar im Vorteil. Denn alle Campsites standen groß und fett an der Hauptkreuzung auf einem Schild.
Unser Auto machte sehr komische Geräusche beim Gas geben, und so fragten wir einem älteren Mann auf dem Campground ob er vielleicht weiß was das sein könnte. Wir sind schließlich keine Mechaniker und bevor wir noch etwas verschlimmern war das die beste Lösung um das Problem zu beheben. Ein bisschen Grafitspray auf den Gaszug gesprüht und dann ging es wieder etwas besser. Wir verbrachten den Vormittag, mit halbwegs funktionierendem Auto, im schönen Havelock und fuhren dann übe die kurvenreiche Panoramastraße, den Queen Charlotte Drive, bis zur Aussie Bay, das war nur noch 10 KM von Picton, und somit von der Fähre, entfernt.
Picton selber ist ein sehr beschaulicher Küstenort mit einem tollen Naturhafen. Hier legen die 2 großen Fähren, Interislander und Bluebridge, an und ab. Täglich rollen schwere Züge, LKWs und unzählige Autos und Wohnmobile aus den großen Fähren. Am 15.03 war es endlich soweit – wir fuhren auf die Nordinsel. Wir waren natürlich viel zu früh da und standen schon 1,5 Stunden vor Abfahrt in der Warteschlange. Aber wir waren die Ersten!
Die Fähre fährt von Picton nach Wellington durchquert dabei die Queen Charlotte Sounds. Die Überfahrt dauert ca. 3 Stunden und führt über die 92 KM lange Cook Strait bis in die kleineste, aber wohlmöglich coolste Hauptstadt der Welt – Wellington. So nennen Sie zumindest die Kiwis. Eine tolle Bootsfahrt, auch wenn wir nicht gerade Kaiserwetter hatten. Aber lieber an diesem Tag als einen Tag später, denn lt. Wetterbericht zog ein Zyklon von Norden aufs Land und das wäre dann wohl eine sehr schauklige Fahrt geworden.
Zu Besuch bei Familie Kaiser
In Wellington angekommen fuhren wir direkt nach Lower Hutt. Wir verbrachten die ersten zwei Tage bei einem Schulfreund von Denise der seit ca. 5 Jahren auf der Nordinsel lebt und arbeitet. Johannes, Anna und Inge (15 Monate) haben uns sehr freundlich empfangen. Allerdings war unsere erste Amtshandlung, einen Automechaniker zu kontaktieren. Das komische Geräusch war immer noch da. Gut, es war Samstagabend und er sagte, dass er erst morgen um 9 Uhr kommen kann. Kein Problem, wir waren ja zum Glück nicht in Eile.
Den Abend verbrachten wir mit vielen Freunden von Johannes bei einem leckeren Dinner. Es war lustig, denn gefühlt jeder im Raum hat schon eine längere OE (Oversea Experience) erlebt. Somit gab es sehr viel zu erzählen und viele gute Tipps, vor allem für Südamerika unserem nächsten Reiseziel.
Am nächsten Morgen warteten wir auf den Mechaniker. Der natürlich nicht pünktlich war. Um 10 Uhr hat er dann endlich den Weg von seiner Werkstatt am Ende der Straße zu uns geschafft. Mit den Worten “That’s Dangerous” guckte er uns aus dem Auto an. OK, dann mach mal ganz dachten wir uns. Allerdings hatte der gute kein Werkzeug dabei. Johannes hatte zum Glück welches in der Garage, und so konnte der Mechaniker dann doch noch seiner Arbeit nachgehen. Nach einer guten halben Stunde war das Problem gelöst und wir konnten endlich nach Wellington aufbrechen um die Stadt zu erkunden.
Wellington ist bekannt als die Stadt, die so mancher steifen Brise von der Cook Strait und dem einen oder anderen Erdstoß ausgesetzt ist. Die Stadt glänzt aber auch durch architektonische Highlights an den steilen Felswänden. Wir fuhren direkt ins Regierungsviertel, denn hier kann man am Sonntag 2 Stunden kostenlos parken. Von hier aus liefen wir zum Lambton Quay um mit der Cable Car den Hügel hinaufzufahren. Der Eingang war eingequetscht zwischen einer Ladenpassage auf der Haupteinkaufsstraße. Die Fahrt mit der Nr. 208 selber dauerte leider nur wenige Minuten aber oben in den Kelburn Heights angekommen, hat man einen tollen Blick auf die Stadt und den Hafen.
Weiter ging die private Stadtführung, hügelabwärts, durch den Botanischen Garten. Inge ist fast den ganzen Weg gelaufen und daher hat die halbstündige Wanderung etwas länger gedauert – aber es gab ja auch sehr viel zu sehen.
Den nächsten Abstecher machten wir beim Civic Square. Über uns schwebte eine große silberne Kugel und viele Kunstobjekte machten den Spaziergang sehr lohnenswert. Da so viel laufen hungrig macht, ging es auf der Cuba Street, eine Autofreie Zone, zum Inder und wir haben uns die Bäuche mit Mango Curry, Palak Paneer und anderen Köstlichkeiten vollgeschlagen.
Das Te Papa Tongarewa Museum musste aufgrund des überraschend guten Wetters leider ausfallen. Zurück in Lower Hutt gab es dann noch Kartoffelbrei, Sauerkraut und Würstchen und für Inge einen Apfel, denn Apple ist Inge ihr aktuelles Lieblingswort, und dann war auch schon der letzte Abend vorbei. Der Regen und ein leichter Wind setzten doch noch ein und wir waren froh, dass wir in einem guten Bett und mit einem festen Dach über den Kopf schlafen konnten.
Am nächsten Tag lagen ein paar von Anne’s selbstgebackenen leckeren Cookies als Abschiedsgeschenk für uns bereit und kurze Zeit später waren wir wieder Back on the Road um die Highlights der Nordinsel zu erkunden.
Hallo ihr ‘Nordlichter’! Schöne Geschichte. Johannes (er-)kenne ich nicht, oder?! Wovon lebt er in NZ und wo kommt seine Frau her? Euer Bus sieht ja komfortabel aus! Lieben lieben Dank auch für die schöne Karte aus dem Süden ;o) Wir drücken euch, M & A
Er arbeitet mit einem Teilchenbeschleuniger und Anne ist aus Neuseeland. Der Bus ist ok. Manchmal wäre ein extra Zimmer schon nett 😉