Aus Vulkanen entstandenen. 1000 Kilometer vor der Küste Ecuadors. Eine Inselwelt der ganz besonderen Art. Die Galapagos Inseln.

14 größere und mehr als 100 kleine Inseln und nur 5 davon werden von etwa 20.000 Menschen bewohnt. Nicht nur für den Forscher Charles Darwin waren die Galapagos eine große Inspiration, auch wir haben uns von der Vielfalt und dem Artenreichtum in den Bann ziehen lassen. Am 24.08. fuhren wir mitten in der Nacht zum Flughafen in Quito. Nach dem wir die 10$ Transitgebühren gezahlt, unsere Gepäck kontrolliert und wir eingecheckt hatten, ging es um 7.10 Uhr mit dem Flugzeug zuerst nach Guayaquil und dann nach Baltra. Kurz vor Landung wurden die Gepäckfächer noch von der Besatzung desinfiziert und dann ging es durch die Kontrolle um die Nationalparkgebühren zu entrichten. 100$ pro Person drückten wir am Schalter ab. Reiseschecks und Kreditkarten werden nicht akzeptiert. Was wir die nächsten Tage erleben werden, sollte das Geld auf jeden Fall Wert sein. Zusammen mit unserem Guide warteten wir auf die restlichen Passagiere, welche eine Stunde später eintrafen.

Unser Reiseplan:

  1. Baltra – Genovesa – Bartolome – Isabella – Fernadina – Santiago – Rabida – Daphne – Baltra

Bei Ankunft auf Baches Beach, Santa Cruz, machten wir direkt am ersten Tag Bekanntschaft mit Seeroben. Blaufußtölpel, Fregattvögel, Rotfußtölpel, Riesenschildkröten, Flugunfähige Kormorane, Iguanas (Land- und Meerechsen) u.v.m. sollten in den nächsten Tagen folgen. Wir konnten es nicht erwarten all diese außergewöhnlichen Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu erleben.

Seehunde Galapagos
Seehunde Galapagos

Billy, unser Guide, erzählte viel zur Entstehung der Inseln, ihren Bedrohungen und noch heute stattfindende Entdeckungen. Interessant fanden wir, dass sich die ozeanische Platte, mit jährlich ca. 7 cm sehr schnell unter die Kontinentalplatte schiebt und dass in unregelmäßigen Abständen noch immer Magma aufsteigt und neue Landformationen bildet und bestehende verändert. Die Inseln Fernandina und Isabela sind die jüngsten Inseln welche durch diesen Prozess entstanden sind. Irgendwann, wir werden es nicht mehr erleben, werden die Inseln verwittern und tauchen auf ihrer Reise zum Festland langsam aber sicher im Wasser unter. Überwältigt vom Artenreichtum und dem Zusehen beim Entstehen von neuem Leben erzählte uns Billy aber auch, dass viele Arten gefährdet sind. Noch vor 200 Jahren lebten ca. 300.000 Riesenschildkröten auf den Galapagos. Doch Walfänger und Seeräuber verzehrten unzählige Schildkröten auf ihren Reisen. 2012 starb dann auch noch die weltbekannte Riesenschildkröte “Lonesome George” im Alter von etwa 100 Jahren ohne sich rechtzeitig fortzupflanzen, und Menschen, Ratten und Ziegen stellen in der heutigen Zeit eine große Gefahr für die Eier und den Nachwuchs dar.

Vögel auf den Galapagos Inseln
Vögel auf den Galapagos Inseln

Tag 1

Auf Baltra gibt es nicht viel außer den Flughafen. Durch eingeführte Tiere wie Katzen und Hunde aber auch durch den Menschen wurde die Tierwelt vollständig ausgerottet. Die Aufzuchtversuche der Charles Darwin Research Station haben dazu beigetragen, dass auf Baltra und Santa Cruz die Tiere inzwischen wieder in ihrem angestammten Lebensraum existieren und sich fortpflanzen können. Nach dem wir unsere Koje im Upper Deck bezogen haben, die Zimmer waren super geräumig, ging es mit dem Boot nach Baches Beach. Das erste Mal Schnorcheln! Aber nicht ohne Neoprenanzug! Das Wasser war schon sehr frisch. Zwischen Rochen und ein paar Fischen schnorchelten wir eine halbe Stunde am Strand entlang. Leider war das Wasser etwas aufgewühlt. Schon anzusehen waren auch die Pelikane die sich sehr dominant am Strand hin und her bewegten und im Sturzflug auf Fischfang gingen. Da möchte man wirklich nicht im Weg rumschwimmen.

Tag 2

In einer 10-stündigen Nachtfahrt ging es nach Genovesa. Das ist die einzige für Besucher freigegebene Insel nördlich des Äquators. Außer Meerechsen gibt es keine anderen Reptilien. Es ist eine reine Vogelinsel. Unzählige Rotfußtölpel, Fregattvögel und Maskentölpel nesten hier und ziehen ihre Jungen groß. Wir hielten mit dem Boot im Süden der Insel in der Darwin-Bay und machten unsere erste Landexkursion zu Salzbüschen und roten Mangroven. Über die Prince Philip’s Steps bis hinauf auf die Klippen liefen wir an einer Kolonie von Maskentölpeln vorbei. Beobachteten einen Revierkamp und genossen die Ruhe. Danach hatten wir genug von den Vogelview, allerdings war die Rückkehr der Vögel zur Insel schon ein richtiges Spektakel welches uns Billy vor verlassen der Insel um 18 Uhr noch unbedingt erleben lassen wollte. Obwohl man hier gute Chancen auf Hammerhaie hat, hattten wir dieses Mal kein Glück.

Vogelwelt Galapagos
Vogelwelt Galapagos

Tag 3

Die Insel Bartolomé begeistert mit einer atemberaubenden Szenerie. Deswegen ist die Insel wohl auch einer der meist besuchten. Der Kontrast zwischen schwarze Lavafelder, welche erst 110 Jahre jung sind, grünen Vegetationsinseln und weißen Sandstränden ist phänomenal. Vom Aussichtspunkt hatte Philipp einen Blick auf das Wahrzeichen der Insel – Pinnacle Rock. Denise lag krank im Bett, vielleicht Seekrank, und bewachte das Boot. Pinguine und Robben machten das Schnocheln im kristallblauen Wasser zu einem absoluten Vergnügen. Der braune Sandstrand war auf jeden Fall ein Besuch wert.

Inseln Galapagos
Inseln Galapagos

Tag 4

Fünf Vulkane. Das Dorf Puerto Villamil mit kleinen Läden und Hotels. Das ist Isabella! Schon am Hafen bemerken wir den Unterschied zu anderen Inseln. Iguanas und Seerobben lassen sich von der Hektik welche durch den Menschen, also auch uns entsteht, nicht stören. Gemütlich liegen sie auf den Bänken, dem Steg oder schwimmen und springen gemütlich zwischen den Booten hin und her. Und noch eine Besonderheit sehen wir an diesem Tag. Viele blaue Füßchen. Eine Kolonie von Blaufußtölpeln tänzelt auf den Klippen vor dem Hafen herum. Amüsiert, mit einem Schmunzeln im Gesicht lauschen wir der Geschichte von Billy der erzählt, dass sie sich bei der Partnersuche gegenseitig ihre Füße zeigen und tanzen um den Gegenüber zu imponieren. Das würde bei uns Menschen nicht so gut ankommen. Wir hatten Glück, normalerweise verlangen Sie auf Isabella zusätzlich 5$ Eintritt (Ecuaddorianer nur 2$) – uns hatte man aber vergessen abzukassieren.

Galapagos Riesenschildkröten
Galapagos Riesenschildkröten

Unsere morgendliche Exkursion ging über einen sehr matschigen Wanderweg zum Krater vom Vulkan Sierra Negra. Der Nieselregen machte das Ganze zu einer Rutschpartie. Oben angekommen war die Sicht leider nicht optimal und wir konnten die Ausmaße nur erahnen. Später am Tag fuhren wir zu einer Riesenschildkröten Aufzuchtsfarm und weiter, über einen gut ausgeschilderter Weg, zu Brackwasserlagunen mit Flamimgos. Leider waren nur sehr wenige von den insgesamt 700 Paaren anwesend. Unser Highlight an diesem Tag waren natürlich die Galapagos-Riesenschildkröten. Diese werden über 150 Jahre alt und können bis zu 270 kg wiegen. Einen Lebenszyklus einer Schildkröte werden wir nie erleben, weil Sie uns überleben. Kaum vorzustellen, das die Eier nur Tennisball groß sind. Über das Geschlecht der kleinen Schildkröten entscheidet die Temperatur im Nest, bei über 30°C werden mehr weibliche Schildkröten schlüpfen, unter 30 Grad, mehr Männchen.

Reisegruppe Galapagos Yolita 2 August 2014
Reisegruppe Galapagos Yolita 2 August 2014

Tag 5

An der Westküste von Isabella angekommen, hielten wir in der Elisabeth Bay. Wieder eine Chance auf Haie, Rochen, grüne Wasserschildkröten und Galápagos-Pinguine. Aber nicht nur die Wasserwelt war spektakulär. Auf der morgendlichen Bootstour haben wir viele Wasserschildkröten gesehen. Später am Tag machten wir eine kleine Wanderung über den schwarzen Strand und gingen Schnorcheln. Das haben wir bis auf Tag 4 jeden Tag auf dem Programm. Auf nur wenigen Galapagosinseln findet man die Landleguane. Wir konnten die über einen Meter langen und bis zu 13 kg schweren Urzeitmonster auf unserem Ausflug mit eigenen Augen sehen. Fast unglaublich aber es sind Vegetarier. Und irgendwie sehen sie dann doch ganz nett aus.

upnaway Impressionen Galapagos 2014
upnaway Impressionen Galapagos 2014

Unverhofft kommt oft. Früher als erwartet kreuzte ein ca. 5-6 Meter langer Wal unsere Fahrt. Ein kleines Highlight. Das Blitzlichtgewitter auf dem Schiffsdeck hielt bestimmt 15 Minuten an und am Ende hatte jeder ein gutes Foto im Kasten.

Unter dem Meer auf den Galapagos
Unter dem Meer auf den Galapagos

Am Abend feierten wir gemeinsam mit der Crew eine kleine Party. Zu Macarena und dem Ketchup Song, lang ist es her, tanzen wir bis die jüngsten auf dem Boot mit ihren Taschenlampen viele Wasserschildkröten gespottet hatten. Das mussten wir uns natürlich auch ansehen. Danach ging die Party weiter. Mittlerweile hatten wir uns auch mit den Mitreisenden Holländern, Joost und Joanne, den zwei Münchenern, Flo und Carina und dem Russisch-Schweizer Honeymoon Päarchen, Daniel und Alina, angefreundet und hatten einen amüsanten Abend. Sogar die bisher nicht genommene Salsastunde haben wir jetzt gemacht. Stalin war so frei und hat uns Unterricht gegeben. Wahrscheinlich konnte er das Elend nicht länger ansehen.

Tag 6

Am Morgen starteten wir mit einer Dry-Landing. Das war das erste das wir nach dem Frühstück von Billy hörten – heute machen wir eine „Wet- oder Dry-Landing“, zur Tagus Cove. 100 Inschriften, die älteste von 1836 sind an die Felsen gekritzelt. Die Lagune im Hinterland, in der eigentlich Flamingos rumtrampeln, war leer und auch die Sicht vom Aussichtspunkt eher unbefriedigend. Aber gegen das Wetter kann man einfach nichts machen. Das Schnorcheln in der Bucht war allerdings super. Viele bunte Fische, ganze Fischschwärme sahen wir an den Riffen. Nach nur 2 Stunden überfahrt, erreichten wir Fernandina – die westlichste Insel der Galapagos. Der letzte Vulkanausbruch war 1995. Zu kleineren Ausbrüchen kommt es aber immer wieder. Für uns ging es zum Punta Espinosa – der einzige Besuchspunkt für Touristen. Schon bei der Landung werden wir von den dunklen ledrigen Meerechsen begrüßt. Zwischen paar Mangroven hatten wir Glück auch ein paar Lavaechsen zu Gesicht zu bekommen. Es war schön mit anzusehen wie sich die großen Meerechsen mit der Sonne bewegen. Am frühen Morgen und am Abend wenden sie sich der Sonne zu. Nach einem Tauchgang schmiegen sie an die warmen schwarzen Lavafelsen. Und zwar alle gleichzeitig. Landschaftlich war die Insel auch ein echtes Highlight, vor allem da wir vom Ufer drei Wale in der Ferne ihre Fontänen in die Luft pusten sehen konnten.

Land und Marine Iguanas Galapagos
Land und Marine Iguanas Galapagos

Tag 7

Auch Santiago war, verglichen mit den anderen Inseln, wieder ganz anders. Wir fuhren mit den kleinen Booten zum Ufer der Sullivan Bay. Feste Schuhe waren heute Pflicht, denn wir liefen über verschiedene Lavaformationen. Ein paar Lavakakteen und Levaechsen kreuzten unseren Weg. Hier hatten wir einen der besten Schnorchel Spots. Einzig geärgert haben wir uns an dem schönen Strand über die vielen Wespen. Wirklich entspannt Sonnenbaden war nicht möglich, vor allem für Besucher mit gelbem Badehosen oder Bikinis.

upnaway Galapagos Adventure 2014
upnaway Galapagos Adventure 2014

Am Nachmiittag ging es einige Kilometer südlich von Santiago nach Rabida. Auf dieser Insel findet man roten Strand, rote Felsen und einen tolle Schnorchelspot. Hinter den Dünen und den schwarzen Mangroven liegt eine kleine Salzwasserlagune, mal wieder ohne Flamingos. Viel besser waren die nur 2 Meter entfernt von uns rumliegenden Seerobben. Bei den Felsen am Ende der Insel sahen wir viele Geisterkrabben – ein Farbenspiel der besonderen Art. Im Wasser schwammen wir mit den jungen, verspielten Seelöwen und hatten absolut tolle Momente. Zum Abschluss haben wir dann noch einen kleinen Riffhai gesehen, immer einen.

Schnorchel Spaß auf den Galapagos
Schnorchel Spaß auf den Galapagos

Unser Schiff, die Yolita 2, war in einem sehr guten Zustand. Die Crew freundlich und die Zimmer sauber und geräumig. Kuchenchef Leo verwöhnte uns die gesamte Woche mit leckeren Frühstück, Mittag und Abendessen. Und Kapitän Isar und seine Steuermänner brachten uns sicher zu jeder Station an Land und auf dem Wasser. Billy, er heißt eigentlich William, war unser Guide für die Woche und er gab uns sehr viele Informationen zu den einzelnen Inseln, zur Entstehung und vor allem zur Tier-und Pflanzenwelt. Eine Hauptattraktion waren auch die vielen jagenden und sturzflugtauchenden Seevögel die unser Boot immer wieder begleitet haben. Es war eine rundumgelungene Reise in ein Paradies. Danke noch mal an Ecuatraveling für die gute Beratung. Gepäck Tipps für eine Galapagos-Reise:

  • Feste Schuhe für Exkursionen auf Lavagestein und Sandalen (wasserfest)
  • Kopfbedeckung
  • Pullover oder Jacke für kühle Abende und Regenjacke
  • Badezeug und Sonnenbrille
  • Schnorchel-Ausrüstung falls vorhanden
  • Medikament gegen Seekrankheit, Mückenspray und Sonnencreme
  • Kamera und Unterwasserkamera
  • Shorts, lange Hose, T-Shirts

 

Galapagos Inseln
Galapagos Inseln

Galapagos Tipps:

  1. Trinkgeld wird am Ende der Reise gerne gesehen. Viele Boote legen Umschläge am vorletzten Abend in die Kabinen. Lasst Euch nicht von den Empfehlungen in den agenturen und von den Guides einschüchtern. Gebt das was ihr geben könnt.
  2. Bei einer Cruise, wie der unseren, 8 Tage und 7 Nächte, hat man effektiv nur 6,5 Tage auf dem Boot. Daher unbedingt überlegen, ob man wirklich das Geld für eine kürzere Cruise investieren möchte, aus unserer Sich spart man am falschen Ende.
  3. Wer mehr Zeit hat, sollte unbedingt noch 2 bis 3 Tage länger auf den Galapagos Inseln bleiben und die Hauptinsel auf eigene Faust erkunden. Es gibt sicher noch das eine oder andere zu entdecken.
upnaway auf den Galapagos Inseln
upnaway auf den Galapagos Inseln

 

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4 Comments

  1. Hallo euch beiden , einfach super, was für eine Tier- und Pflanzenwelt, einfach toll. Wir wünschen euch weiterhin eine tolle Reise und spannende Abenteuer. Liebe Grüße Petra und Paps

    1. Hallo ihr 2, es war wirklich toll. Vorallem, dass die Tiere so nah bei uns waren. Wir hatten einfach eine super Zeit auf den Inseln und dem Boot und dass dank der Crew und der Route. Eure 2

  2. Hallo Ihr Beiden, irre was Ihr erlebt. Habe mit großem Interesse Euren Galapagos Report gelesen. Da Elisa und ich auch dort waren, ist es eine schöne Auffrischung und Erinnerung.

    Alles Gute und weiterhin spannende Eindrücke.

    Kommt Ihr auch wieder zurück ? 🙂

    Schöne Grüße Heide

    1. Hallo Heide,

      danke für deine fleissige Anteilnahme an unserer Reise. Galapagos war wirklich wunderbar. Ja, wir kommen wieder, aber erst im November. Bis dahin lassen wir es uns noch gut gehen. Denise and Philipp

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