Nach einem doch kurzen Flug landeten wir um Mitternacht in Christchurch. Da Taxen sehr teuer waren und wir keine Unterkunft gebucht hatten, beschlossen wir die Nacht, zusammen mit vielen anderen, am Flughafen zu verbringen. Viel mit schlafen war allerdings nicht, da es doch sehr geräuschintensiv war. Wir warteten sehnsüchtig, dass die ersten Shops öffnen um etwas zu Essen oder zu trinken zu kaufen, um 3.30 Uhr war es dann endlich soweit. Von da an waren es nur noch weitere 4 Stunden bis endlich der erste Bus in das City Center fahren würde. Ein wenig später trafen wir Michele, ein Weinbauer aus Italien, der die nächsten Monate in Malbourough in einer Winery arbeiten wird, wir erzählten eine Weile und die Zeit ging relativ schnell vorbei. Als wir endlich im Bus saßen, dauerte es nicht lange und Denise fielen die Augen zu. Im City Center angekommen, hatte noch nicht viel geöffnet und wir liefen zu dritt quer durch die Stadt um bei Denny’s zu frühstücken. Danach trennten sich unsere Wege und wir fuhren zu unserer Lodge und Michele trampte nach Norden.
Nach einem Päusschen in unserem 2-Zimmer-Apartment, machten wir uns auf den Weg um Christchurch zu erkunden. Wir mussten feststellen, dass auch noch drei Jahre nach der schlimmen Erdbeben Katastrophen nicht jeder Stein auf dem anderen steht. Uns bot sich zum Teil ein Bild des Schreckens, Bauzäune riegelten ganze Straßenzüge und Gebäude ab, wo eins Büros und Wohnhäuser standen lagen Schutt und Asche. Die Stadt sah ein bisschen aus wie ein Schweizer Käse, immer wieder Löcher zwischen Gebäuden – manchmal fühlten wir uns wie in einer Geisterstadt. Im Zentrum wo einst die schöne Kathedrale stand, war von dieser nicht mehr viel zu sehen.
Wir nahmen viele Umwege in Kauf, da nicht alle Straßen passierbar waren. Mit gemischten Gefühlen liefen wir durch die Stadt, und wenn wir nicht gerade traurig über den Ist-Zustand waren, waren wir beeindruckt vom Kampfgeist der Bevölkerung. An viele Ecke präsentiere sich die Stadt, dank Blumenbeeten, Parkanlagen, Denkmälern, Grafity und Charité Projekten, vor allem gesteuert durch die jungen Menschen, als wunderschön und lebendig. Auch wenn das was passiert ist nie vergessen wird, zeigt der ReStart seine ersten Spuren. Ein ganzer Shopping-Komplex wurde aus bunten Containern aufgebaut, Open-Air Bars, Discos stehen vor allem für Touristen zur Verfügung. Das Stadtzentrum hat definitiv am meisten abbekommen und es wird noch weitere Jahre dauern bis hier jeder Stein auf dem anderen sitzt. Wenn man bedenkt, dass das City Center bis vor sechs Monaten nicht betreten worden dürfte, hat sich viel getan.
Nach zwei Tagen in Christchurch holten wir endlich unseren Camper ab und machten uns auf den Weg um die die Südinsel zu erkunden. Unser erstes Ziel war Akaroa. Das Gebiet wurde von drei Vulkanen geformt und ist heute geprägt durch einen starken französischen Stil. Wir übernachteten auf einem Free Campspot in French Farm und genossen die wunderschöne Landschaft. Es ist traumhaft schön, Berge im Hintergrund und das Meer vor der Nase.
Im Gegensatz zu Australien gibt es hier ein paar Regeln was das Freedom Camping angeht. Der Camper in dem Du reist muss Self-Containt sein, sprich Wasser und Abwasser haben und es muss eine Toilette an Board geben. Unser Camper hat das, und so können wir überall, wo kein Schild „No Camping“ steht, übernacht stehenbleiben.
Am nächsten Morgen machten wir noch einen Abstecher zu Pigeon Bay und frühstückten mit Blick aufs Meer. Am späten Nachmittag ging es weiter Richtung Ohoua.