Jeden Sonntag findet in Tarabuco der große Sonntagsmarkt statt. Bauern, Bäcker und Textilverkäufer aus den umliegenden Dörfern reisen an und bauen ihre kleinen Stände in den engen Gassen auf. Der Gehweg ist teilweise aufgerissen. Um auf die andere Straßenseite zu gelange muss man springen oder über einen Holzbaken balancieren.

Mit dem Bus fuhren wir in das ca. 65 KM entfernt Dorf. Auf Grund einer Auto Ralley mussten wir schon um 7.00 Uhr in Sucre abfahren. Normalerweise fahren die Busse um 8.30 Uhr ab. Das verzögerte sich natürlich um eine halbe Stunde, da der Busfahrer nicht aus dem Bett gekommen war.

Die Fahrt dorthin geht nur sehr langsam die Serpentinen hinauf und dauert 1,5 Stunden. Dort angekommen, waren die Händler noch mit dem Aufbau beschäftigt. Wir liefen die Straßen entlang und bestaunten die Ponchos, Tücher, Hüte und Schuhe aus alten Gummischläuchen. Die Schuhe schaffen es unserer Meinung aber nicht auf die Laufstege dieser Welt.

Reifenschuhe
Reifenschuhe

Nach einem Abstecher zur Garküche, auf dem die Leute ihre gebratenen Hühnerbeine und Pommes zum Frühstück verspeisten, gingen wir zum Obstmarkt. Zwischen Eisverkäufern, Marktschreien, Elektroverkäufern, Touristen und völlig hektischen Einkäufern schlängelten wir uns durch bis wir am Obst- und Gemüsemarkt ankamen. Bananen, Mandarinen, Äpfel, Avocados, Möhren, Salat. Es gibt nichts was man nicht kaufen konnte. Das bunte durcheinander hat uns sehr gefallen und daher kauften wir ein paar frische Mandarinen.

Nach dem wir jede Straße einmal abgelaufen sind, machten wir uns auf den Weg an den Stadtrand. Abseits des Tarabuco Market finden wir ein ganz anderes Bild im Vergleich zum hektischen Markttreiben. Ein Mann saß mitten auf einem leeren Platz und spielte auf seiner Ukulele. In der Ferne eilten weitere Frauen an um Vorräte auf dem Markt zu kaufen. Die Esel standen gemütlich in der wärmenden Morgensonne. Die Mädchen aus dem Ort kicherten hinter uns. Ein Blick um die Mauer zerstörte unseren ruhigen Moment. 5 Jungen standen auf der kleinen Brücke und lachten sich zu Tode. Was machen die nur, und was hängt an ihrer Leine? Wir traten ein paar Schritte näher und sahen, dass die Jungs einen Hund gehängt haben. Ihre Ausrede: „Er war verletzt und hatte Schmerzen“. Naja, ob das ein Grund ist wissen wir nicht aber wir waren schon etwas geschockt.

Auf dem Weg zurück in die Stadt liefen wir über einen kleinen, gemauerten Sportplatz. 2 Tore ohne Netz, 2 Körbe zum Basketball spielen, und mitten drin die Nummer 13. Ganz alleine stand der Junge, vielleicht 6 Jahre alt, auf dem Platz. Das ließen wir uns nicht nehmen und wir spielten eine Runde Fußball mit ihm. Nach nur wenigen Sekunden kamen weitere Kinder um die Ecke und nach nur 5 Minuten hatten wir fast eine ganze Mannschaft zusammen. Philipp machte sich ganz hervorragend im Tor. Nach 15 Minuten in der Hitze waren wir dann doch so platt und gingen zurück in die Stadt.

Bolivien ist dieses Jahr nicht bei der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft dabei. Aber so wie die kleinen gespielt haben, werden wir vielleicht in 8 bis 12 Jahren wieder von Bolivien lesen.

Zum Mittagessen haben wir uns in das kleine Cafe am Plaza gesetzt. Allerdings hat man da nicht so viel Ruhe. Alle 2 Minuten kommt ein neuer Verkäufer und versucht seine Textilen, Schmuck oder Ponchos an den Mann zu bringen. Auf jeden Fall ist alles ganz billig und wird billiger umso länger Sie bei einem am Tisch stehen. Ein „No, gracias“ wird nicht akzeptiert. Es wird gedrängelt bis es nicht mehr geht.

Tarambuco mit Hadrien und Marie
Tarambuco mit Hadrien und Marie

Zum Abschluss des Vormittags liefen wir noch eine kleine Runde durch die Läden und dann ging es auch schon wieder zurück nach Sucre.

Menschen in Tarambuco
Menschen in Tarambuco

Tourinfos (Hinweis: man kann auch ohne Tour fahren, Kosten pro Strecke 10 BOL pro Person):

  • 35 BOL pro Person
  • Hin- und Rücktransport mit dem Bus
  • 4 Stunden Aufenthalt in Terambuca

 

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