Wir folgen unserer ecuadorianischen Andenroute Richtung Süden und kommen nach einem 3-Stündigen Hitchhike, von Alausi, in Cuenca an. Da kein Bus am Nachmittag direkt aus Alausi nach Cuenca abfuhr, setzen wir uns in der Mittagshitze an die Panamerika und warteten auf einen Bus. Die Leute in der Stadt sagten da kommt auf jeden Fall einer vorbei. Kein Bus nach 30 Minuten, langsam aber sicher fühlten wir uns wie zwei Grillhähnchen, denn in der Sonne war es sehr heiß. Dann hielt ein Toyota und fragte: „A donde van?“ Wir: „Cuenca!“ Wir zögerten nicht lange und sprangen rein. In Cuenca fuhren wir dann mit dem Taxi zum Hostel und machten uns auf den Weg in das historische Stadtzentrum.

Es ist fast ein typisches Bild für Ecuador, so auch in Cuenca – in einem Hauseingang werden Nüsse geröstet, in einem anderen Stroh getrocknet. Die vielen kleinen Tante Emma Läden bieten alles von Süßigkeiten, Getränken bis hin zu Schlössern. Alte indigene Frauen mit langen, schwarzen Zöpfen, teilweise mit den letzten Zähnen im Mund, traditionellen Hüten und Röcken sitzen in den Straßen und warten auf Kundschaft. Unter den schattigen Arkaden der Gebäude sitzen Schuhputzer und gehen ihre Arbeit nach. Manchmal fragt jemand ob er auch unsere Schuhe putzen darf. Allerdings ist Schuhcreme für Turnschuhe nicht gerade gut geeignet.

Menschen in Cuenca
Menschen in Cuenca

Bei einem Mittagessen im Mercardo können wir unsere Augen nicht mehr von den Spanferkeln lassen. Eins neben dem anderen, aufgespießt und darauf wartend das es gegessen wird. Alle paar Minuten wechseln Teller die Besitzer und jeder um uns herum schmatzt was das Zeug hält. Verständlich, denn es schmeckt ja auch sehr gut.

Spanferkel im Mercado in Cuenca
Spanferkel im Mercado in Cuenca

Cuenca ist aber auch modern, stilvoll mit viel Kultur, vor allem durch seine Kolonialbauten, prächtigen Straßen, Museen, Kinos und Shoppingcentern. Überall im historischen Zentrum wird restauriert, gehämmert und gestrichen, neue Restaurants und Bars entstehen in alten Gemäuern. Cuenca ist schön!

Bei einem Kaffee und einem großer Eisbecher im Innenhof genießen wir die Ruhe abseits der geschäftigen Straßen. Wir überlegen wie wir die viel zu kurze Zeit in dieser schönen Stadt sinnvoll verbringen können, und entscheiden uns für eine Open-Bus Tour. Von Plaza fahren stündlich die roten Busse ab und ein Guide erzählt alles Wichtige zu den Sehenswürdigkeiten und zur Geschichte. Manchmal stehen wir auf um eine noch bessere Sicht zu bekommen. Allerdings müssen wir dabei aufpassen, dass wir uns nicht erhängen, da die Stromkabel, welche quer über die Straße gespannt sind, sehr tief hängen. Wir fahren bis hoch zum Aussichtspunkt Turi – dort haben wir einen tollen Blick auf Cuenca und probieren nebenbei Canalazo, ein traditionelles Getränk der Gegend.

Tipp:

  • Open Bus Tour: 5$
  • Mittagessen im Mercado: 3

Der Panamahut kommt aus Ecuador

Nach der Cuenca-Rundfahrt schlendern wir die Straßen entlang. Dabei sehen wir immer wieder einen weißen Hut mit einem schwarzen Band. In der Calle Larga entdecken wir das Panamahut-Museum (Eintritt frei), in dem die traditionelle Strohhuterstellung vorgeführt wird, und natürlich auch Panamahüte in allen Farben und Formen verkauft werden. Das Namens-Missverständnis um die Herkunft kann man zwar nicht mehr Rückgängig machen aber dennoch muss man den Tourismusminister in Ecuador loben, welcher 2006, zur WM in Deutschland, 30.000 Panamahüte für die ecuadorianischen Fußballfans hat einfliege lassen. Das war bestimmt der prominenteste Auftritt seit Roosevelt.

Panamahut Museum Cuenca
Panamahut Museum Cuenca

 

Cuenca – ein Tag im Park

An unserem letzten Tag in Cuenca hatten wir nicht viel Besseres zu tun, als uns in den Park, beim Stadion, zu legen und einfach mal die Seele baumeln zu lassen, Menschen zu beobachten und einfach ein Teil vom Alltag zu sein.

Kinder versuchen Höhenrekorde an der Schaukel aufzustellen, andere Kinder schmieren sich Eis ins Gesicht, junge Männer trainierten an einer mitgebrachten Turnstange neue akrobatische Figuren, Hunde sind irritiert von Sprenger und drehen sich permanent im Kreis, Familien liegen im grünen Gras und genießen die Sonne, der Spielmannzug läuft mit Pauken und Trompeten um den Park, ein Ensemble von Tänzern präsentiert traditionelle Tänze am Brunnen und wir sind mitten drin. Herrlich, und alles so ungezwungen.

Cuenca - ein Tag im Park
Cuenca – ein Tag im Park

Am Abend gab es dann noch ein Feuerwerk und einen Umzug mit vielen Oldtimern in Anwesenheit der Miss Cuenca. Um 21.00 Uhr  ging unsere Reise nach Peru. Und wir können es gar nicht erwarten Cuy zu probieren, Das ist gegrilltes Meerschweinchen am Spieß.

Bus Info Ecuador nach Peru:

  • Bus Cuenca (Ecuador) nach Mancora (Peru)
  • 2 Gesellschaften im Terminal Terrestre in Cuenca
  • Preis: 15$ (Stand August 2014)

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