Es ist Mitternacht als wir in Cartagena de Indias, in der kolumbianischen Karibik, landen. Draußen sind noch immer 30 Grad. Zum Glück weht eine leichte Briese vom Meer. Im Hotel im Stadtteil Getsenami warten Sie schon auf uns. Völlig müde fallen wir ins Bett.
Ein neues Land und neue Abenteuer warten auf uns. Wir wissen am nächsten Morgen noch gar nicht so richtig wo wir anfangen sollen. Es ist schon wieder, oder immer noch, sehr heiß draußen. Bei frischen Früchten und kolumbianischen Kaffee starten wir entspannt in den Tag.
Als erstes wollen wir die Altstadt von Cartagena erkunden. Nur wenige Meter trennen uns vom Glockenturm und somit vom Eingang der Altstadt. Von einer mächtigen Stadtmauer umgeben ist der Ort mit seinen vielen kleinen Gassen. Blumengeschmückte Balkone ragen in die schmalen Straßen. An den Ecken stehen immer Verkäufer die Hüte, Getränke, Obst oder Souvenirs verkaufen möchten. In traditioneller Kleidung stehen sie an den Plätzen und lächeln uns immer wieder zu. Alles wirkt sympathisch und freundlich. Von überall schallen karibische Rhythmen durch die Stadt. Langsam fangen wir an mit zu schwingen und unser Tempo dem der Kolumbianer anzupassen.
Die Sonne brennt sehr heftig um die Mittagszeit. Nach nur wenigen Stunden haben wir schon die dritte Flasche Wasser gekauft, und auch schon fast leergetrunken. Schnell kann man sich verirren aber dabei entdecken wir immer wieder neue Seiten in dieser hübschen Stadt.
Am Abend erkunden wir unseren kleinen Stadtteil Getsenami. In den Straßen stehen immer wieder Männergruppen. Manche trinken Bier, sitzen auf den Stufen der Hauseingänge und erzählen miteinander. Wir laufen weiter. Überall bekommen wir Momentaufnahmen des Lebens in Kolumbien geboten. Man kann immer wieder in die Hauseingänge luchsen und sieht Frauen in ihren Schaukelstühlen wippen. Kinder spielen fangen auf der Straße und nach und nach trudeln die Straßenkünstler auf dem Plaza de la Trinidad ein. Wir beobachten das Treiben eine Weile bevor wir uns auf den Heimweg machen.
Der nächste Tag führte uns in den Stadtteil Manga, entlang dem Yachthafen bis nach Pie de la Popa. Hier befindet sich der Markt Bazurto. Fisch, Fleisch, Käse, Obst und Gemüse. Unter den tiefhängenden Planen gehen wir manchmal langsamer und manchmal schneller durch. Der Geruch von bestimmten Lebensmitteln ist für die europäische Nase dann doch nicht immer ein Wohlgeruch. Frauen tragen Schalen mit Lebensmitteln auf ihren Köpfen, andere bürsten die Schuppen von den Fischen, manche schlafen in ihren Hängematten. Ob, und wieviel Sie an diesem Tag verkaufen bleibt ihr Geheimnis. Wieder unter freiem Himmel laufen wir durch die anderen Abteile des Marktes. Kleidung, Elektro und Spielwaren. Es gibt, wie immer, alles zu kaufen und hier auch zu fairen Preisen. Cartagena ist vom Preisniveau vergleichbar mit Städten wie z.B. Barcelona in Europa.
Durch Zufall stoßen wir auf eine kleine Bar. Siti 8cho. Wir hatten sowieso Durst. Schon beim reinkommen war es sehr amüsant, denn Philipp bekam binnen Sekunden ein Cowboy Dress an und der stolze Besitzer Ronalh Arisa mixte den Top Drink.
Nach zwei ereignisreichen Tagen, und den unterschiedlichen Gesichtern der Stadt, fuhren nach Bocagrande an den Stadtstrand. Karibik-Feeling kam hier allerdings noch nicht auf. Dunkler Sand. Hochhäuser im Hintergrund. Strandliegen alle 2 Meter. Spaß hatten wir trotzdem in den Wellen.
Das gesamte Land ist sehr stolz. Die Kolumbanische Flagge transportiert am besten wofür das Land steht:
- Gelb = Goldvorkommen
- Blau = zwei Meere (Karibische und Pazifische Meer)
- Rot = Blut das vergossen wurde bei der Eroberung
Während unsere Reise waren wir schon in einigen Weltmeeren schwimmen. Südchinesisches Meer, Pazifik, Atlantik, Tasmanische See und wollten nun an die glasklaren und weißen Strände der Karibik sehen. Statt einer Touristen-Tour, für viel Geld und mit wenig Zeit an den tollen Plätzen, fuhren wir mit dem Bus.
- Bus nach Pasacaballo 1.800 pro Person (grün oder grün/weiß), ca.1,5 Stunden
- Motortaxi nach Playa Blanca 10.000 pro Person, ca. 20 Minuten
Angekommen, waren wir überrascht. Eine Sonnenliege neben der anderen. Das Wasser war Türkis. Der Strand fast weiß. Wir liefen nach rechts bis es ruhiger wurde. Hier konnte man es aushalten. Es war Freitag, viele Touristen kamen mit Booten an. Viele fuhren schon nach 30 Minuten wieder, andere nach 2 Stunden. Danach hat man den Strand wieder für sich alleine. Karibik pur!
Der Strand ist natürlich auch sehr populär bei Backpackern. Die Stimmung ist international. Es gibt unzählige Strandbars, welche Fruchtsäfte, Cocktails, Meeresfrüchte und frischen Fisch anbieten. Am Abend hört man Champeta-Musik (ein Art kolumbianischer Reggae) und guckt auf das Meer.
Wir fragten uns durch die vielen Unterkünfte durch – von Hängematten, Zelten bis zu Cabanas, alles sehr Basic, und beschlossen noch einmal für ein bis zwei Nächte wieder zukommen.
Zurück in Cartagena machten wir am nächsten Tag einen Ausflug zur Fort San Felipe de Barajas (Castillo San Felipe de Barajas). Eintrittspreis: 17.000 Pesos pro Person. Am letzten Sonntag im Monat haben allerdings Kolumbianer freien Eintritt, also lieber einen anderen Tag auswählen. Die größte, und sehr gut erhaltene Festungsanlage die, die Spanier gebaut haben, war aber ein Muss. Von oben hatten wir einen sehr schönen Blick auf die Stadt und haben die vielen Gänge und Tunnel erkundet.
Restaurant-Tipps Cartagena:
- Cafe del Mar: teuer, aber coole Bar auf der Stadtmauer in der Altstadt
- La Luna Rosso: tolle Pasta, Getsenami
- Siti 8cho: Themen-Bar (Western) in der Nähe des Mercardo
Zwei Nächte wie zu Zeiten von Robinson Crusoe
Wieder zurück in Playa Blanca entschieden wir für 2 Nächte im Hostel Any zu bleiben. Wir hielten uns vorzugsweise im Schatten unter den Palmendächern auf. Wenige Strandverkäufer waren am Montag und Dienstag unterwegs. Ist wohl so etwas wie Ruhetag.
Von außen sah es ganz nett aus. Eine Dusche gab es aus Kanistern (im Preis inklusive), Toiletten waren sehr rudimentär. Hier wird noch von Hand gespült. Im nach hinein war unsere Cabana schon sehr Basic, so ganz ohne Ventilator und mit nur einer Matratze ausgestattet, aber die Aussicht dafür super schön und wir hatten einen unvergesslichen Sonnenuntergang.
Die angenehme Briese, welcher von Mittags bis abends wehte, stoppte pünktlich ab ca. 18 Uhr. In der Cabana wurde es nachts somit sehr warm. Einen wirklich erholsamen Schlaf hatten wir leider am Ende nicht. So saßen wir am nächsten Morgen um sieben Uhr schon wieder am Strand und waren schwimmen. Das Wasser ist recht warm, fast wie eine Badewanne, also nicht immer ideal als Abkühlung. Zwischendurch gönnten wir uns ein Coco Loco – Cocktail.
Restaurant-Tipps Playa Blanca:
- Hugo’s Place: super Essen zu fairen Preisen
Preise Unterkünfte Playa Blanca:
- Hängematte: ab 5.000 Pesos
- Zelte: ab 10.000 Pesos
- Cabanas: ab 30.000 Pesos (2 Personen)
Schattenseiten der Karibik
Auch wenn man gerne davor die Augen verschließt, das Trinken ist in Kolumbien, vor allem in Cartagena, noch immer offiziell in den Straßen erlaubt. Es gibt kein Gesetz das etwas dagegen unternimmt. So gibt es auch schon am frühen Morgen Männer mit Schnapsflaschen die in der Straße sitzen. Manche machen das bis in die späten Abendstunden. Wer es noch nach Hause schafft hat Glück, andere schlafen in den Straßen ihren Rausch aus. Das Trinken ist das eine, allerdings rührt damit auch ein anderes Problem einher – Überfälle. Viele Touristen ziehen eben die Menschen aus den ärmeren Vierteln an.
Ein anderes Problem ist, dass an den paradiesischen Plätzen dieser Erde nicht nachhaltig gedacht wird. So gibt es am Playa Blanca keine Kanalisation und die ganzen Fäkalien fließen in das trostlose Hinterland. Die Zähne putzen sich die Touristen im Meer und auch der Abwasch wird im schönen türkisenen Wasser vorgenommen. Wenn sie nicht schnell umdenken, wird dieser schöne Platz nicht mehr lange so traumhaft sein.
Hallo euch beiden , ein wirklich schöner Bericht. Wir wünschen euch eine schöne Zeit und hoffen noch viele tolle Berichte von euch zu lesen. Seid lieb gegrüßt von Paps und Petra