Lange überlegten, und verglichen wir die Angebote und Agenturen für die Reise. Am Ende entschieden wir uns für Expediciones Estrella del Sur (www.travelestrelladelsur.cl).
Leider spielte uns unsere Uhr bei der Buchung einen Streich. Wir waren schon einen Tag in der Zukunft und so blieben uns am Ende noch drei Tage in San Pedro zum Geldwechseln und entspannen. Eigentlich wollten wir nur noch 2 weitere Nächte bleiben. Vielleicht war das auch Schicksal, denn plötzlich bekam Denise eine Zahnfleischzündung und wir waren froh noch nicht in Bolivien zu sein.
Der Zahnarztbesuch
Druck und Schmerzen ließen keine Ruhe! Nur leider hatte der Zahnarzt zu. So machten wir uns auf den Weg zum Hospital. Nach längeren Nachfragen und einiger Wartezeit kam er dann – der Zahnarzt. Seine Diagnose „Zahn ziehen oder Antibiotika“. Bitte wie, Zahn ziehen? Der Schweiß stand Denise auf der Stirn und die Tränen waren nah. Denise entschied sich für 15 Tage Antibiotikum. Und schon am Abend zeigte das teure Mittel seine Wirkung. Zum Glück, denn am nächsten Morgen um 8.00 Uhr sollte unsere aufregende Reise nach Bolivien losgehen.
Reisedetails:
- Agentur: Expediciones Estrella del Sur
- Kontakt: expediciones.estrelladelsur@gmail.com
- Termin: 01.05.-03.05.2014
- Kosten: 90.000 Pesos pro Person
Die Abfahrt war pünktlich. Erster Stopp: Chilenische Grenze in San Pedro. Hier gab es den Ausreisestempel in unsere Reisepässe. In einem Minibus ging es in einer einstündigen Fahrt zur Grenze – Hito. Die Grenze befindet sich auf 3700 M. ü. NN und weit und breit nichts. Es gab ein leckeres und umfangreiches Frühstück und so waren wir gestärkt für die nächsten Stunden.
Tipp: Geldwechseln in Calama, oder sogar schon in Santiago. In San Pedro gibt es einen ganz schlechten Kurs (95 BOL)! Man sollte pro Person für die Tour ca. 250 BOL einplanen.
Mit unserem 30 Tage Visa im Gepäck ging es in einem Lexus Jeep, und mit Miguel unserem Fahrer, quer durch Bolivien. Mit uns an Board, Hadrien und Marie aus Frankreich und Claudia und Verena aus Chile. Ein guter Mix und eine sehr nette Runde. Miguel fand die beiden chilenischen Chicas auch sehr ansprechend.
Unser Programm führte uns am ersten Tag zu folgenden Highlights:
- Nationalpark (150 BOL pro Person)
- Laguna Blanco
- Laguna Verde
- Dieserto Dali
- Agua Termales (hier fallen noch einmal 6 BOL extra an!)
- Geiser Sol de Manana
- Laguna Colorado (oder Rocho) mit unzählig vielen Flamingos (3 verschiedene Arten)
- Ankunft im Hostal (Basic)
Das erste Highlight auf dem Altiplano, den Bolivianischen Anden, ist die Laguna Blanca. Sie hat den Namen durch weiß schimmernde Mineralien. An, und um die Laguna Verde, unserem nächsten Stopp, welche auch giftig ist, leuchten die Berge in allen Erdfarben und die leicht mit Eis bedeckte Oberfläche der Lagune spiegelt dieses spektakuläre Schauspiel wieder. Die Lagunen waren sehr faszinierenden für uns. Während wir durch die Landschaft cruisen sehen wir hin und wieder ein Vincuna, die haben sehr teures Fell und wenn man diese auch nur berührt kommt man ins Gefängnis. Naja, das ist wahrscheinlich etwas übertrieben aber so hat uns das Miguel erzählt. Wie auch immer, uns ist ein Rätsel, wie sie hier bei dem salzigem Wasser und wenigen Grasbüscheln überleben. Von den Agua Termales waren wir etwas enttäuscht. Ein kleiner Pool für den zusätzlich Kosten anfallen und zudem völlig überfüllt mit Touristen ist. Am Hostal angekommen gab es Tee und Kaffee und dann sind wir mit den Jeeps zur Laguna Rocha gefahren. Die Laguna leuchte am späten Nachmittag in einem intensiven rot. Die Flamingos tanzten in der Abendsonne und die Alpacas ließen sich von uns nicht beim Fressen stören. Die Lagune leuchtet aber vor allem so Rot, weil da viele gelösten Mineralien und Algen sehr aktiv sind. Ein schöner Abschluss für den ersten Tag.
Nach einer sehr kalten Nacht, in einem super einfachen Hostal ging es am nächsten Morgen weiter. Die Nacht im 6er Schlafsaal war trotz Wein nicht die beste Nacht unserer Reise. Und auch die Tatsache, dass man sich am nächsten Morgen das Bad mit 30 Anderen teilen muss machte es nicht besser. Allerdings wussten wir das vorher und daher beschweren wir uns nicht. Die Landschaft war einzigartig und wurde während der Fahrt durch Wüste, viele Berge in bis zu sechs Farben gesäumt. Woher die vielen Farben kommen? Durch die vulkanische Entstehung der Gebirgszüge haben sich über Millionen Jahre mineralische Ablagerungen von Eisen, Kupfer oder verschiedener Sulfaten abgesetzt. Ein weiteres Highlight auf der Tour ist der Arbol del Pierda. Für manche nur ein Stein aber der “Baum aus Stein” ist eine ca. 7 Meter hohe Felsformation. Also doch nicht so uncool.
- Arbol del Piedra
- Diesterto Siloli
- Lagunas Altiplanicas
- Chiarcota
- Laguna Honda
- Hedionda
- Canapa
- Volcan Tomasamil
- Mirador Volcan Ollague
- Ankunft im Hotel Sal Tambo Lomo (großartiges Hotel)
Die Lagunen am ersten Tag waren unserer Meinung etwas spektakulärer, aber wir sind froh, dass wir die anderen auch sehen durften.
Am dritten Tag mussten wir leider schon um 5 Uhr aus den Federn. Allerdings wurden wir mit einem fantastischen Sonnenaufgang in der Salar de Uyuni belohnt. Salar de Uyuni ist die größte Salzwüste der Welt. Mit 12.000 Km² unfassbar groß. Ca. 110 Meter tief (jede der 11 Schichten ist 10 Meter hoch).
Wir trauen unseren Augen nicht. Eine Insel, mitten in der Salzwüste! Und nicht nur das, auf der Insel wachsen seit vielen Jahren ungestört Kakteen – mittlerweile fast 16.000 Exemplare. Diese wachsen ca. 1 Zentimeter pro Jahr und die größten sind bis zu 12 Meter hoch.
Das Programm für den letzten Tag war recht salzig.
- Sonnenaufgang Salar de Uyuni
- Isla Inca Huasi (15 BOL pro Person)
- Foto Shooting Salar de Uyuni
- Erstes Salzhotel mit Museum (Eintritt nur wenn man etwas kauft)
- Montones de Sal
- Besuch Markt
- Cementerio de Trenes
- Ankunft Uyuni
Klingt nach einen recht umfangreichen Programm? War es auch, aber auch wunderschön. Von der Höhenkrankheit blieben wir verschont dank Coca Tee und Coca Blätter. Die übrigens wie ein bitterer Kräutertee schmecken. Das Essen war ok und abwechslungsreich und wir hatten super viel Spaß. Wir waren aber auch eine gute Truppe.
In Uyuni angekommen, haben wir uns gleich um einen Bus nach Potosi gekümmert. Für 30 BOL (ca. 3 Euro, Stand Mai 2014) ging es um 16 Uhr direkt weiter. Nur noch 3,5 Stunden im Bus.