Nach einer doch kurzen Nacht, und der Fliegenattacke bei Ankunft auf dem Campground ging es sehr früh am Morgen weiter in Richtung nächster Nationalpark. Wir gaben noch nicht auf – ein Nationalpark musste doch auch für uns zugänglich sein.
Der Wilson Promontory Nationalpark ist einer der schönsten Nationalparks im Bundesstaat Victoria. Er liegt auf einer Halbinsel, ca. 160 KM südlich von Melbourne. Leider gibt es hier keine Felszeichnungen der Ureinwohner, wie es sie in den Grampians geben soll, obwohl hier Aboriginies gelebt haben. Des Weiteren hat der Park über 30 einheimische Säugetiere. Wir waren gespannt, was uns in den kommenden Tagen vor die Linse läuft. Der Park spielgelt auch die anderen Besonderheiten des Bundesstaats wieder, diverse Klimazonen, wie z.B. Tropische warm- und Kaltregenwald, Sumpf, Küste und Weideland. Das letzte Buschfeuer tobte hier 2006 und vernichte lt. Aussage der Touristeninfo fast 25 Hektar. Gott sein Dank, war davon nicht mehr viel zu sehen. Der Eintritt in den Nationalpark ist kostenlos, man zahlt nur für die Übernachtung im Park oder Zeltcamp und man kann viele Wandertouren unternehmen.
Endlich angekommen in der kleinen Stadt Tidal River haben wir uns einen freien Platz für die Nacht auf dem Campground (32 A$ pro Nacht) gesucht. Der Campground war voll bis unter das Dach, es war Wochenende und jeder Aussie unterwegs. Australier lieben ihre Nationalparks. Nach langer Suche waren wir dann doch noch erfolgreich.
Die freundliche Mitarbeiterin im Empfang erzählte uns bei Ankunft viel übe die Wandertouren. Unsere Füße waren auch schon ganz heiß und die Wanderschuhe froh endlich aus der Tasche zu dürfen. So standen wir auch ein wenig später schon Abmarschbereit in den Startlöchern.
Unser erster Bushwalk – ein 6,8 Km Bergaufmarsch zum Mt. Oberon Summit. An den Wochenenden fährt ein kostenloser Shuttle Bus vom Campground zum Ausgangspunkt für die Tour. Diese Gelegenheit haben wir natürlich genutzt. Der Walk führte uns durch einen tollen Regenwald. Oben angekommen waren wir zwar fix und fertig, aber der fantastische Blick auf das Tal und die Strände war die beste Belohnung die man sich vorstellen konnte.
Wider zurück am Auto hatten wir noch nicht genug und sind gleich noch weiter zur Little Oberon Bay. Das war ein schöner 6,6 Km Walk entlang der felsigen Küste. Auf halber Strecke ist noch der Norman Lookout mit Blick auf die vorgelagerten Inseln. Mit den Badesachen im Gepäck in der Bay angekommen, konnten wir es nicht erwarten uns in die Wellen zu stürzen. Leider waren auch hier die Strömungen wieder viel zu stark, so dass wir es bleiben ließen. So ein Pech.
Viele Mehrtages-Touren Wanderer mit ihrem Gepäck kamen uns entgegen und wir ärgerten uns bei jedem, dass wir so etwas nicht machen können weil wir kein Zelt haben. In diesem Moment haben wir uns geschworen für Neuseeland definitiv ein Zelt zu kaufen. Schlafsäcke haben wir ja dabei und auf so eine Tour hätten wir auch richtig viel Lust. Zurück am Norman Beach sprangen wir noch in die Fluten und genossen die Abendsonne.
Die zwei Touren waren toll und was den angekündigten Artenreichtum angeht, wurden wir auch nicht enttäuscht. Hier unsere Schnappschüsse:
Am Abend kam Denise ganz aufgeregt von der Dusche zurück, sagte kein Wort, nahm die Kamera und war auch schon wieder weg. Was hat sie nur gesehen? Stolz zeigte sie mir das Foto – ein Opposum im Duschraum. Was das dort wohl verloren hatte?
Am Sonntag war großer Abreisetag und es wurde ruhig um uns herum und so verbrachten wir den Tag am Strand. Auf dem Weg ins Wasser kam uns eine Frau mit ihrem Surfbrett entgegen. Denise fragte, ob man das hier auch ausleihen kann weil wir doch Surfen lernen möchten. Sie verneinte und gab uns ihr Board. Sicher? Kurz darauf schwang sich Philipp in die Wellen. Gar nicht so einfach! Und anstrengend! Aber 1x halb gestanden. Das zählt doch, oder? Puh, nach 15 Minuten war die Probiererei auch schon wieder vorbei. Wir gaben das Board in einem Stück wieder zurück und sie meinte nur „ You really need a lesson!“. Sie hatte uns wohl beobachtet. Also doch wieder nur mit dem Bodybord ins Wasser, das konnten wir mittlerweile nämlich schon richtig gut.
Die zwei Tage im Wilson Promontory Nationlpark waren toll aber jetzt wollten wir weiter und sehen was Australiens Ostküste zu bieten hat. Auf der Fahrt raus aus dem Nationalpark hielten wir noch am Squeeky Beach. Das witzige war, der Sand quietschte tatsächlich wenn man gelaufen ist. Und dann stand dann noch ein Emu an der Straße. So viele Tiere und so nah das hat uns richtig gut gefallen.