Den Bergen so nah – fast schon einbisschen wie daheim. Allerdings sind die Straßen nach Dalat etwas gewöhnungsbedürftig – seht selbst.
Nach der etwas kuriosen Hotelsuche in Dalat, haben wir nach vier Anläufen dann doch noch unser Hotel gefunden. Es ist aber auch etwas irreführend wenn alle Hotels ähnlich heißen: Dreams Hotel, Dream Hotel, My Dream Hotel I – III. Unser Hotel war das My Dream Hotel – ein kleines, freundliches Guesthouse in guter Lage und nicht weit entfernt vom Xuan Huong Lake. Jeden morgen haben wir ein leckeres Frühstück serviert bekommen und hatten nette Gesellschaft am Frühstückstisch. Wobei die ältere englische Damen-Reisegruppe schon sehr amüsant war.
Dalat ist auch beliebt als Honeyoon-Destination bei vielen asiatischen Touristen. Die noch recht junge Stadt präsentierte sich uns in einem Mix aus europäisch/französichen Bauten und einer gelassenen asiatischer Lebensweise. Am 1. Tag haben wir uns zu Fuß auf den Weg gemacht und uns die hübsche Bergstadt mit den tollen Kirchen, Parks und dem See angeschaut. Am Abend sind wir dann noch in ein uriges Restaurant “Ta Thien 168” eingekehrt. Hier waren nur einheimische und die leeren Bierdosen stapelten sich unter den Tischen – an diesem Abend haben wir gelernt, dass dieses Verhalten völlig normal ist, und machten es dann genauso. Das Essen ist übrigens auch sehr zu empfehlen!
Am nächsten Morgen haben wir uns einen Motorroller ausgeliehen, der wie nicht anders zu erwarten mal wieder einen leeren Tank hatte, und sind zuerst zum Crazy House und danach zu den Wasserfällen in der Umgebung gefahren.
Das Crazy House – zu Besuch bei Alice im Wunderland
Die vietnamesische Architektin Dang Viet Nga wollte wohl etwas Besonderes erschaffen. So zumindest ist das unser Eindruck. Das Gebäude ist mittlerweile ein Gästehaus, Cafe und eine Kunstgalerie. Wenn uns jemand nach dem Baustil fragen würde, würden wir sagen Free-Style. Innen sind Höhlen, verschlungenen Gänge, schmalen Treppen. Gerade gibt es hier nicht. Zwischen den einzelnen Gebäuden sieht man Bäume aus Beton und lebensgroße Spinnennetze aus Draht. 40.000 Eintritt pro Person lohnen sich wirklich, und mit etwas Glück findet man auch wieder raus.
Dalat Wasserfälle
Zuerst fuhren wir zu den Prenn Wasserfällen (30.000 Dong pro Person) und danach zu den Datanla Wasserfällen (10.000 Dong pro Person). Beide sind sehr schön angelegt und bieten viele Aktivitäten für Besucher. Von Elefantenreiten, über Gondel fahren bis hin zu Bobbahn fahren ist alles möglich. Wir haben uns bei den Datanla Wasserfällen für die Fussmarsch Variante entschieden, Bobbahn fahren war uns da doch etwas zu wild. So alt und schwach sind wir ja noch nicht, dass wir nicht mehr laufen können, und Bewegung ist ja bekanntlich gesund. Der erste Wasserfall ist der touristischste. Da aber ein Weg tiefer in den Park führte, liefen wir einfach weiter und wurden nicht enttäuscht. Wir glauben, dass viele Leute gar nicht wissen, dass es noch zwei weitere Wasserfälle gibt. Der zweite ist sogar noch etwas größer und schöner als der Erste. Das witzigste daran, es gibt einen Fahrstuhl mitten im Dschungel der Dich zum Fuß des Wasserfalls bringt. Um diesen zu nutzen zahlt man noch einmal 15.000 Dong pro Person, wobei im Preis die Fahrt mit dem Fahrstuhl und die Fahrt mit der Gondel inkl. ist. Ja, richtig, eine Gondel! Klingt nicht nur witzig, sieht auch lustig aus. Das tolle war, kaum jemand hat den Weg auf sich genommen, und so genossen wir diesen Wasserfall in trauter Zweisamkeit. Weiter konnten wir leider nicht – sagte uns das Schild auf dem Stand ” Restricted Area”. Also ging es mit dem Fahrstuhl, und mit der Gondel wieder nach oben und die letzten Meter, Bergauf, zu Fuß.
Zurück in der Stadt haben wir überlegt was wir am nächsten Tag machen sollen. Easyrider, Trekking, Mountainbike-Tour? Wir waren etwas mehr auf Abendteuer aus, und so buchten wir bei Viet Challenge eine Canyoning-Tour für 29 $ pro Person. Abseiling, Jumping, Watersliden und ein bisschen Trekking, dass klang nach der Art von Spass nach der wir gesucht hatten. Wir waren gespannt was nächsten Tag auf uns zukommen würde. Am Abend haben wir uns noch im News und New Art Cafe inspirieren lassen und nicht nur die moderne vietnamesische Küche war ein Highlight, sondern auch das der Besitzer ein begnadeter Maler ist und uns ein wunderschönes Bild vor unseren Augen gemalt, und zum Abschied geschenkt hat.
Canyoning
Gemeinsam mit drei Norwegern, einem Engländer und zwei Russen haben wir uns auf den Weg gemacht um die Wasserfälle zu bewältigen. Canyoning stand auf dem Programm! Nach ein paar, aus unsere Sicht harmlosen Trockenübungen im Wald, standen wir wenige Minuten später schon vor unserer ersten Herausforderung. Ein 18 Meter hoher Wasserfall. Von hier sollten wir uns abseilen. Puh! Das war doch sehr hoch und sah nicht so einfach aus wie wir noch bei der Trockenübung annahmen. Sehr langsam und vorsichtig quälte sich Denise den Wasserfall herunter. Während Philipp sich das Elend aus sicherer Entfernung mit ansah. Ich glaube er hatte kurzzeitig etwas Angst um mich. Das war geschafft, aber lt. Aussage von unserem Guide erst der Anfang. Als nächstes Stand ein 5 Meter Sprung vom Wasserfall auf dem Programm. Das ist im ersten Moment eine echte Überwindung, da man nicht weiß wie tief es im Becken ist. Zurück konnten wir nicht mehr, also sprangen wir. Wahnsinn, auch das haben wir geschafft, und völlig stolz krochen wir aus dem Wasser und sprangen direkt ein 2. Mal. Weiter ging es, immer tiefer in den Dschungel, bis wir den nächsten Abseilpunkt erreichten. Nur 16 Meter aber dafür viel steiler. Danach sind wir noch einen kleinen Wasserfall rückwärts heruntergerutscht und sind zu unserer letzten Challenge aufgebrochen. 25 Meter Abseiling! Hochmotiviert stellte sich Philipp nun als erster der Herausforderung. Mit guter Technik war er schneller unten als ich gucken konnte. Denise hingegen hatte schon etwas schiss und promt hing sie auch schon in den Seilen. War doch etwas rutschiger als gedacht. Denise hat nach einigen Meter eine Bauchlandung hingelegt. Zum Glück hat sie aufgepasst und wusste wie sie sich drehen muss um sich wieder aufzurichten, dabei peitschte ihr das Wasser nur so ins Gesicht. Jetzt stand nur noch der 11 Meter Sprung und die, wie sie unsere Guides liebevoll nennen, Waschmaschine auf dem Programm. 11 Meter – für Philipp überhaupt kein Problem. Nach drei Mal tief durchatmen war er auch schon im Wasser. Der Norweger hat das ganze auch gleich noch mit einem Rückwärtssalto getoppt. Was ein Spaß, und nur zu empfehlen! Die Waschmaschine machte ihrem Namen zum Abschluss der Tour alle Ehre. Das Wasser raste so laut und schnell den Berg hinunter, so dass sich im unteren Bereich das Wasser schaumig weiss verwirbelte. Nun gut, wir mussten da auch noch durch um zurück zum Auto und somit zum Hotel zu kommen. Adrenalin pur!
Fazit: Wir haben es geschafft, uns geht es gut und es war ein genialer Tag.
Hallo euch beiden, wie man sieht euch gehts gut und ihr seit super ins neue Jahr gekommen wünsche euch weiterhin tolle Abenteuer und eine schöne Reise. Paps und Petra